Bei den größten zivilisatorischen Problemen wie der Klimakrise und sozialer Ungleichheit mangelt es nicht an konstruktiven Lösungsvorschlägen. Vielmehr scheinen unsichtbare Hindernisse die Umsetzung dieser Lösungen seit Jahrzehnten zu blockieren. Um den notwendigen Wandel herbeizuführen, braucht es also mehr als nur gute Ideen; es braucht wahrscheinlich den „richtigen“ Konflikt – bevor es zur Avokado-Politik kommt.

Ich halte es daher nicht für unwahrscheinlich, dass es zu Massenbewegungen kommen wird, die sich nicht scheuen, kreischend die Finger auf die größten Perpetuatoren der Missstände zu richten: Milliardär:innen und Machthabende, die von den bestehenden Strukturen profitieren und sie selbst massiv verschlimmern. Durch langanhaltende und ständige konfrontative Aktionen und lautstarken Protest könnten solche Bewegungen vielleicht tatsächlich den notwendigen Druck aufbauen, um verkrustete Strukturen aufzubrechen und den Weg für echte Veränderungen zu ebnen.

Natürlich birgt ein solcher Ansatz auch Risiken. Plumpe Parolen und irrationale Forderungen könnten die Glaubwürdigkeit dieser Bewegungen untergraben und potenzielle Verbündete abschrecken. Genauso birgt er das Risiko einer eskalierenden Gewaltspirale. Dennoch muss über unkonventionelle Strategien nachgedacht werden, wenn die bisherigen Bemühungen keine zufriedenstellenden Ergebnisse geliefert haben.

Denn es wird immer dringender, den Status quo herauszufordern und neue Wege zu finden, um diese dringenden Probleme anzugehen. Ob durch eine radikale Massenbewegung oder andere innovative Ansätze – entscheidend ist, dass wir den Mut haben, bestehende Machtstrukturen in Frage zu stellen und für eine gerechtere, nachhaltigere Zukunft einzutreten. Wie es zumindest fühlbar ist, sind wir an einem Punkt angelangt, wo nur durch echten Konflikt und entsprechenden Veränderungen noch die Lösungen verwirklicht werden können, die unsere Welt so dringend braucht.