Von vielen wird die Taubenmafia als konspirativer Unfug abgetan – gerade in Gesprächen mit Mitgliedern von Stadtverwaltungen wird sie als urbaner Mythos abgekanzelt. Da es bisher an konkreten Beweisen für die Existenz der Taubenmafia mangelt, ist diese FAQ als informativer Leitfaden zu verstehen, nicht aber als Aufklärung im Kantischen Sinne.

Übersicht

Etymologie

Das Wort Taubenmafia setzt sich aus den beiden Hauptwörtern „Taube“ und „Mafia“ zusammen.

Die eigentliche Herkunft des Wortes „Mafia“ ist unsicher. Einige Varianten vermuten eine arabische Herkunft, wie etwa mahyah (Prahlerei), oder auch „mûafâ“ („mû“ = „Mut“ und „afât“ = „beschützen“). Nach einer anderen Variante leitet sich das Wort von „Ma afir“ ab, einem sarazenischen Geschlecht, das von 831 bis 1072 in Palermo regierte. Andere Historiker sehen den Ursprung in den Anfangsbuchstaben des Schlachtrufes „Morte Alla Francia, Italia Anela“ („Den Tod Frankreichs ersehnt sich Italien“) mit dem sich Kämpfer in Palermo auf ihre Besatzer stürzten. Zufriedenstellend geklärt werden konnte die Herkunft des Begriffes bis heute nicht. Im Jahre 1868 taucht das Wort Mafia aber erstmals in einem sizilianisch-italienischen Wörterbuch auf und wird dort als Synonym für Camorra benannt.

Die Tauben (Columbidae) sind eine artenreiche Vogelfamilie. Sie sind die einzige Familie der Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes). Auch die im 17. und 18. Jahrhundert ausgerotteten flugunfähigen Dronten („Familie“ Raphidae, Gattungen Raphus und Pezophaps) der Maskarenen-Inseln müssen nach phylogenetischen Gesichtspunkten in die Familie der Tauben eingegliedert werden. Die Familie umfasst ca. 40 Gattungen und mehr als 300 Arten. Beinahe alle Arten der europäischen und asiatischen Tauben gehen auf die Felsentaube (Columba livia livia) zurück. Die wenigen, beinahe vom Aussterben bedrohten Exemplare dieser Urform leben heute auf Sardinien. Die Taube wurde vor allen anderen Vogelarten, wie Huhn und Gans, vor rund 7.000 Jahren domestiziert.

Entwicklungsgeschichte

Im Zuge der Domestizierung der Tauben sammelten sich immer mehr Taubenfamilien nicht nur in der Nähe, sondern oft inmitten organisierter Städte. Durch Handelsreisen gelangten sie so weltweit in alle wichtigen Handelszentren. Bedingt durch die hohe Konzentration an Taube / Marktplatz-Quadratmeter entstanden früh elementare Hackordnungen, die sich bis heute kaum verändert haben. Da sie keinem gesellschaftlichen Nutzen mehr folgten, lebten sie in ihrer autarken Gemeinde für die Menschen anarchistisch und behinderten sie in Ausübung wirtschaftlicher Transaktionen an öffentlichen Plätzen. Weil die Tauben an diesen Orten deutlich zahlreicher vorhanden waren als die Menschen, die ebenfalls diese Orte bewohnten, mussten sich die Stadtverwaltungen früher Städte mit den Köpfen der Taubenfamilien, den sogenannten Godfeathers, arrangieren.

Frühe Kommunikationsrouten, die nur durch Tauben möglich gewesen sind, waren schnell in der Hand einiger großer Taubenfamilien, und so mussten sich auch viele Nachrichtendienste mit der Taubenmafia einlassen, um eine stetige Kommunikation zwischen großen Distanzen in kurzer Zeit zu ermöglichen (vgl. dazu den Film „Ghostdog“, der die Verbindung der Taubenmafia zur Yakuza aufzeigt). Durch das Aufkommen des Telefons ließ diese Bedeutung aber schnell nach, und viele Bourgeoisesten rächten sich im späten 19ten Jahrhundert durch das ritualisierte Taubenschießen.

Das wiederum führte zu Guerilla-Bewegungen innerhalb der Taubenmafia, die sich nun überall dort niederließ, wo die Industrialisierung besonders stark war oder auch in Orten, die selbst gar keine Industrie hatten und deswegen auf Im- und Export von organischen Gütern angewiesen waren. Durch ihre Angleichung an die Mafiafamilien in der Nähe ihres weltweiten Hauptsitzes, Sardininen, konnte sich die Taubenmafia bis heute behaupten und ihre globale Überwachung perfektionieren.

Heutige Bedeutung

Noch immer „gehört“ der Taubenmafia die Innenstadt an sich. In ländlichen Gegenden findet sie sich hingegen kaum, lediglich einige kleine Familien kommen ihrer erpresserischen Tätigkeit im landwirtschaftlichen Bereich nach. Die meisten Großstädte haben sich mit der Taubenmafia notgedrungen arrangiert, um eine völlige Verwahrlosung ihrer Städte zu vermeiden. Auch die ständige Omnipräsenz der Taubenmafia an politisch brisanten Orten verschafft ihnen eine ständige wirtschaftliche Bedeutung, da sie über jeden Vorgang in den Städten Bescheid wissen.

So ist besonders die Kommunal- und Regionalpolitik von den erpresserischen Machenschaften der Taubenmafia betroffen; sämtliche urbanitäre Großkonzerne bedienen sich der Quellen der Taubenmafia und unterstützen sie im Gegenzug durch Gefälligkeiten, professionelle Taubenzuchtfarmen, aber auch durch Lobbyismus, der sich z. B. in dem Gesetz zum Verbot des Taubenschießens zeigte. Auch geheime Schlupflöcher gehören zu diesen Gefälligkeiten – die einzige Möglichkeit, um das vollständige Verschwinden und die Unauffindbarkeit von Tauben beim Regen zu erklären.

Öffentliche Taubenmafia

Die öffentliche Taubenmafia hat sich mit den Triatten, der organisierten Kriminalität der Ratten, weitestgehend arrangiert. Wo Ratten sind, sind keine Tauben und vice versa, auch wenn sich diese Vereinbarung immer mehr zu lösen scheint.

Durch die inzwischen jahrtausendelange Nähe zu den Menschen hat sich die Taubenmafia weitestgehend – wenn auch unbewusst – im öffentlichen Bewusstsein manifestiert. Einige deutsche Städte stehen unter offiziellem Protektorat der Taubenmafia, wie Rothenburg ob der Tauber oder auch Tauberbischofsheim.

Da die Tauben wirklich überall da sind, wo auch viele Menschen sind, haben polizeiliche Behörden sich ebenfalls oft der Taubenmafia bedient. Daher kommt z. B. der Ausdruck „stool-pigeon“ (Spitzel). Auch das Einmischen in die Geschäfte der Taubenmafia hat sich linguistisch manifestiert: „be sb.'s pigeon“ ((coll.: business) jmdn. angehen), „that's not my pigeon“ (das ist nicht mein Bier (ugs.)), oder auch „get pigeonholed“ (in die Schublade wandern; auf Eis gelegt werden).

Der berühmteste Film von Alfred Hitchcock, „Die Vögel“, scheint nur oberflächlich zu zeigen, dass die Vögel grundlos die Menschen angreifen. Da die Taubenmafia auch in Hollywood zugange ist, konnte Alfred Hitchcock nicht direkt Tauben zeigen und bediente sich so der fabelhaften Darstellung. Wenn man allerdings um die Machenschaften der Taubenmafia weiß, erscheint das Handeln der Vögel nicht mehr so grundlos.

Im deutschen Raum gibt es den Filmpreis „Die goldene Taube“, dessen Ursprung ebenfalls sehr viel klarer vor diesem Hintergrund scheint. Um von ihren Machenschaften abzulenken aber zu gleich ihren Einfluss deutlich zu zeigen, hat die Lobby der Taubenmafia dafür gesorgt, dass die Taube zum internationalen Zeichen des Friedens geworden ist – eine unglaubliche Ironie.

Quellen