Infrastruktur ist kein notwendiges Übel. Sie ist das Fundament, auf dem Wirtschaft und Gesellschaft aufbauen, und ihre Bedeutung wird oft verkannt. Während die Kosten überflüssiger Infrastruktur schnell ermittelt werden können, bleiben die wahren Kosten des Fehlens verborgen.

Das Fehlen essenzieller Infrastruktur verursacht enorme volkswirtschaftliche Schäden, die jedoch selten in den Bilanzen auftauchen. Gleichzeitig wird die Nutzung vorhandener Infrastruktur als selbstverständlich hingenommen, ohne ihren Wert angemessen zu würdigen.

Solche Diskrepanzen in der Wahrnehmung von Kosten von Infrastruktur haben weitreichende Konsequenzen. Entscheidungsträger:innen, denen oft der Blick für das große Ganze fehlt, treffen Fehlentscheidungen mit langfristigen Konsequenzen. Kurzfristige Einsparungen haben Vorrang, während die Folgekosten unterlassener Investitionen ignoriert werden.

Diese Tendenz ist sowohl in Unternehmen als auch im öffentlichen Sektor zu beobachten. Doch gerade dort, wo das Gemeinwohl im Vordergrund stehen sollte, wiegen die Versäumnisse besonders schwer. Eine vorausschauende, am tatsächlichen Bedarf orientierte Infrastrukturpolitik ist für eine nachhaltige Entwicklung unerlässlich.