Wie gut kennen wir uns wirklich? Neurowissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass unser Ego möglicherweise nur eine Illusion ist; eine Konstruktion unseres Gehirns, die uns ein Gefühl von Identität und Kontinuität vermittelt.

Viele unserer Handlungen und Entscheidungen laufen unbewusst ab, gesteuert von neuronalen Prozessen, die wir weder wahrnehmen noch kontrollieren können. Wir folgen oft automatisierten Verhaltensmustern, ohne deren Ursprünge oder Gründe zu hinterfragen. Selbst wenn wir glauben, bewusst zu agieren, spielen unterschwellige Einflüsse eine bedeutende Rolle.

Die Vorstellung eines stabilen, kohärenten Ichs erweist sich aus neurowissenschaftlicher Sicht als fragwürdig. Stattdessen scheint unser Selbstbild ein dynamisches Konstrukt zu sein, das sich ständig wandelt und an die Umstände anpasst. Was wir als unser „wahres Ich“ empfinden, könnte letztlich nur eine Ansammlung von Erinnerungen, Erfahrungen und erlernten Reaktionsmustern sein.