Die Lebensweise von Jäger:innen- und Sammler:innen-Gesellschaften zu analysieren stellt einige Grundannahmen der traditionellen Ökonomie infrage. Knappheit, so zeigt sich das, ist keine unvermeidliche Eigenschaft menschlicher Existenz, sondern ein soziales Konstrukt. Die strikte Trennung von Arbeit und Sozialleben erweist sich ebenfalls als nicht zwingend notwendig für wirtschaftliche Produktion.

Auch die Verknüpfung individuellen Wohlbefindens mit individueller Leistung ist keine unabdingbare Voraussetzung für die Organisation einer Ökonomie. Selbstsucht und Habgier mögen zwar Aspekte der menschlichen Natur sein, müssen aber nicht zwangsläufig dominieren. Ungleichheit basierend auf Klasse und Geschlecht, so legen die Beobachtungen nahe, ist keine unausweichliche Eigenschaft menschlicher Gesellschaften.

Das schafft neue Perspektiven auf alternative Formen des Zusammenlebens und Wirtschaftens, die auf Kooperation, Gemeinschaft und Egalität beruhen. Vielleicht liegt ja in der Auseinandersetzung mit den Lebensweisen von Jäger:innen und Sammler:innen ein Schlüssel zu einer menschlicheren, nachhaltigeren Ökonomie der Zukunft.