Das Problem ist meist nicht das Problem (Teil 2)
2024.09.25Probleme zu lösen, erscheint auf den ersten Blick oft einfach. Doch meist sind es nicht die Probleme selbst, die uns herausfordern, sondern die damit verbundenen Befindlichkeiten, Meinungen und die Komplexität der Situation. Um erfolgreich Lösungen zu finden, muss über das Offensichtliche hinausgedacht und die tieferen Zusammenhänge erkannt werden.
Problemlösung erfordert die Fähigkeit, langfristig zu denken und mögliche Nebenwirkungen zu antizipieren. Es müssen die richtigen Instrumente und Umgebungen geschaffen werden, um die Herausforderungen effektiv bewältigen zu können. Es gibt jedoch kein „ideales“ Instrument; wir müssen flexibel bleiben und uns den spezifischen Anforderungen anpassen.
Ein erstaunlich oft übersehener Faktor ist dabei der Mensch und die (Unternehmens-)Kultur. Empathie und die Bereitschaft, sich in andere hineinzuversetzen, sind entscheidend, um gemeinsam Lösungen zu finden. Statt in ein „Ich gegen dich“ zu verfallen, sollten wir uns als Team verstehen, das gemeinsam gegen das Problem kämpft.
Komplexe Systeme erfordern dazu ein tiefes Verständnis der zugrundeliegenden Dynamiken. Wir müssen lernen, mit Chaos und Unsicherheit umzugehen und emergentes Verhalten zu erkennen. Manchmal besteht die größte Herausforderung darin, das eigentliche Problem überhaupt zu erkennen – oder den Mut aufzubringen, das zu tun, was getan werden muss.
Bei der Problemlösung geht es also um mehr als um Techniken und Strategien. Sie erfordert moralische Klarheit, Willensstärke und die Bereitschaft, sich immer wieder neu auf die Situation einzulassen.
Dieser Post ist Teil 22 von 23 in der Sammlung „Methodik“.